Page 8 - Regional-Magazin Dezember 2025
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Grieskirchen unterwegs in Sachen Wirtschaft
Inklusion in Unternehmen leicht gemacht
Beeindruckende Premiere beim Regio-Talk der WKO Grieskirchen
GRIESKIRCHEN / ALTENHOF | Zu einen bestimmten Personalbedarf hat
einem besonderen Abend luden und es Menschen mit Behinderung
die WKO Grieskirchen und Assista. gibt, die arbeiten wollen. Hier wird das
In einem bisher nie dagewesenen Matching betrieben und die Betriebe
Schulterschuss zwischen Wirtschaft werden in allen Belangen und Fragen
und Sozialbereich konnte man in begleitet. Und wir bieten einen Inklu-
die gelebte Praxis eintauchen, wenn sionszuschuss.“
es um die aktuelle Situation von In-
klusion in Unternehmen geht – in Inklusion im Unternehmen als Wett-
allen möglichen Varianten. Ein gran- bewerbsvorteil der Zukunft
dioser Abend, der nur GewinnerIn-
nen zeigte. Claus Jungkunz vom Betriebsservice
Oberösterreich, zeigte einen weiteren
Besonders anschaulich dokumentiert v.l.: Günther Baschinger, Eveline Doll, Laurenz Pöttinger, Christoph Schweitzer, Hans wichtigen Aspekt auf, der Inklusion
wurde das Thema durch die anwesen- Moser (Foto: Wolfram Heidenberger) in Unternehmen zu einem wichtigen
den Best-Practise-Beispiele. Sowohl in den Arbeitsalltag nehmen. Tenor: schaffen“, so Geschäftsführer Hermann Thema macht: „Derzeit gehen jährlich
Firmenchefs als auch die beschäftigten „Die Beschäftigung von Menschen mit Wiesinger. ein Drittel mehr Menschen in Pension
Menschen mit Behinderung präsen- Behinderung – egal in welchem Mo- als junge Arbeitskräfte nachkommen.
tierten ihre jeweiligen Erfahrungen dell, ob integrativ beschäftigt oder als Und sein Kollege Markus Lasinger Dieser Trend wird bis 2040 anhal-
lebendig und eindrucksvoll auf der vollbeschäftigter Mitarbeiter im Unter- ergänzt: „Besonders wichtig ist die ten und zu einem massiven Thema
Bühne. nehmen (also am ersten Arbeitsmarkt) Durchlässigkeit, um Menschen mit Be- im Recruiting führen. Wer sich jetzt
– ist eine klare Win-win-Situation. Und hinderung Perspektiven zu eröffnen. schon mit Inklusion im Unternehmen
Zum Beispiel Alfred Kemptner vom mit den aktuell in OÖ angebotenen Assista setzt auf ein Stufenmodell: beschäftigt, hat einen klaren Wettbe-
örtlichen Säge- und Hobelwerk: „Dass Hilfestellungen und Förderungen ist es Fähigkeitsorientierte Arbeit als Basis, werbsvorteil. Inklusives Jobdesign ent-
Menschen mit Behinderung im Betrieb für Unternehmen einfach, sich mit die- dann Qualifizierung und Integrative lastet Fachkräfte und schafft zugleich
arbeiten, ist für Chef Alfred Kemptner ser Thematik zu beschäftigen. Ebenso Beschäftigung als Zwischenschritt und Arbeitsplätze für Menschen mit Behin-
nichts Außergewöhnliches: „Ich bin allen gemeinsam ist die Erfahrung, schließlich Integration in den ersten derung. Dieser Ansatz wird künftig ge-
damit aufgewachsen und kenne es gar dass Menschen mit Behinderung ab- Arbeitsmarkt. Dieser Weg ist oft lang, nerell entscheidend für erfolgreiches
nicht anders. Es gibt schon eine sehr solut wertvoll und bereichernd für das aber er ermöglicht individuelle Ent- Recruiting sein.“
lange Zusammenarbeit mit der Cari- Arbeitsklima und den Teamspirit sind.“ wicklung und echte Teilhabe.“
tas-Werkstätte St. Pius, mein Vater hat VertreterInnen aller wesentlichen Or-
damit angefangen. Das ist schon mehr Assista als Impulsgeber Eine in OÖ einzigartige Hilfestellung, ganisationen, die Info und Begleitung
als 25 Jahre her“, erzählt er. Harald die Inklusion in Unternehmen massiv bieten, waren vor Ort, um im Anschluss
Sindhuber zum Beispiel ist schon seit Daher auch das große Engagement erleichtert, ist die Inklusionsservice- Fragen zu beantworten: Assista, Ca-
2004 fixer Bestandteil der Belegschaft, von Assista, diesen Abend in Grieskir- stelle des Landes OÖ Renate Hackl, ritas, Fokus Mensch, Lebenshilfe, Pro
von denen insgesamt 7 Personen in- chen federführend mit der WKO zu Leiterin der Sozialabteilung des Lan- Mente, FAB, Betriebsservice und Inklu-
klusiv beschäftigt sind. „Mir gefällt die planen und umzusetzen. „Als Assista des OÖ: „Wir bieten umfassende, ganz- sionsberatung, AMS, die BH Grieskir-
Arbeit und Teil der Kollegen zu sein. Wir sehen wir es als unsere gesellschaft- heitliche und abgestimmte Beratung chen mit der Sozialhilfeabteilung so-
verstehen uns gut“, sagt der 51-Jährige. liche Verantwortung, gemeinsam mit und Vermittlung im Bereich Arbeit wie die WKO mit dem Verein Integratio.
der WKO als Partnerin die Inklusion & Inklusion für Unternehmen und
Starkes Bekenntnis zur am Arbeitsmarkt voranzutreiben. Nur Menschen mit Behinderung. Der ers- Alle waren sich einig: der Abend war
Beschäftigung von Menschen durch gezielte Öffentlichkeitsarbeit te „One-Stop-Shop“ in Österreich zur ein voller Erfolg. Daher soll dieses In-
mit Behinderung und Bewusstseinsbildung können wir beruflichen Beratung und Vermittlung formationsformat der Grieskirchner
Barrieren abbauen und gleiche Chan- von Menschen mit Beeinträchtigun- WKO für UnternehmerInnen auf an-
Ebenfalls informativ und praxisnah er- cen für Menschen mit Behinderung gen. Es geht darum, dass ein Betrieb dere Bezirke in OÖ ausgerollt werden.
zählten Günther Baschinger, Obmann
der WKO Grieskirchen, Bezirkshaupt-
mann Christoph Schweitzer und Natio-
nalratsabgeordneter Laurenz Pöttin-
ger von ihren durchgehend positiven
Erfahrungen als Unternehmer mit die-
ser Thematik und gaben ein starkes Be-
kenntnis zur Beschäftigung von Men-
schen mit Behinderung ab.
Und Vertreter der Firmen MKW in Wei-
bern, Fröling in Grieskirchen, McDo-
nalds in Schlüßlberg und Kellner&Kunz
ließen in weiteren Best-Practise-Bei-
spielen die zahlreichen Gäste Einblick Gemeinsame Freude der Kooperationspartner (Foto: Wolfram Heidenberger)
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