
Am 28. März 2020 wurde im Postverteilerzentrum in Zwettl/Rodl ein Mitarbeiter positiv getestet. Das Brisante daran: Die restliche Belegschaft wurde weder getestet noch in Quarantäne geschickt – mit dem Argument seitens der Bezirksverwaltungsbehörde, dass erst getestet würde, wenn Symptome auftauchen.
Im Laufe der Woche entwickelten jedoch immer mehr MitarbeiterInnen Symptome. Laut Auskunft der Gewerkschaft wurden erst nach Druck der Post auf die Bezirkshauptmannschaft Urfahr Umgebung alle MitarbeiterInnen getestet. Bei mehr als der Hälfte lieferte der Test ein positives Ergebnis.
Nationalratsabgeordneter Alois Stöger zeigt sich entsetzt über das Vorgehen der Bezirkshauptmannschaft: „Die Behörde hat hier völlig versagt. Warum waren die MitarbeiterInnen weiter im Dienst und wurden nicht in Quarantäne geschickt? Das ist fahrlässig.“ Die Post gilt als kritische Infrastruktur, die sichergestellt werden muss. Zudem wurde hier nicht nur die Gesundheit der MitarbeiterInnen aufs Spiel gesetzt, sondern auch die der Bevölkerung.
Von Regierungsseite wurde bereits mehrfach betont, wie wichtig Testungen seien und dass verstärkt getestet werde. „Wenn die Regierung von ‚Testen, testen, testen‘ redet – wie kann dann so etwas passieren? Die MitarbeiterInnen und die Bevölkerung wurden hier bewusst gefährdet. Ich erwarte mir eine umfassende Aufklärung von Seiten der Verantwortlichen“, fordert Stöger.
Foto: wikimedia.org