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COVID-19 Krise bedeutet für die Messe- und Veranstaltungsbranche einen Totalausfall

Herausgegeben von in Corona-Krise Regionales ·
Die letzten Wochen haben die Welt völlig verändert, für alle Menschen kam die Pandemie COVID-19 völlig unerwartet, ob im persönlichen, im gesellschaftlichen oder im wirtschaftlichen Umfeld. Erlässe und Verordnungen bestimmen seit dem 10.3.2020 auch den Handlungsspielraum der Messe- und Veranstaltungsbranche. Die Messe- und Tagungswirtschaft ist nach erfolgreicher Entwicklung in den vergangenen Jahren weltweit und auch in Europa mit diversen Absagen internationaler Leitmessen betroffen, wie die Beispiele der ITB Berlin, der Leipziger Buchmesse oder des Genfer Automobilsalons zeigen. In Österreich waren und sind es vor allem die regionalen Messen, die im Frühjahr 2020 hätten stattfinden sollen, derzeit müssen insgesamt 40 Messen mit mehr als 7000 Ausstellern abgesagt werden. Der Verband der Österreichischen Messen umfasst insgesamt 10 Messeveranstalter aus allen Bundesländern ergänzt von Südtirol, die jährlich ca. 120 Messen verantwortlich zeichnen, zusätzlich finden an den einzelnen Messestandorten über 1000 weitere Veranstaltungen statt.

„Für uns alle bedeutete dieser Tag der Wegfall der kompletten Geschäftsgrundlage und somit ein 100%iger Umsatzausfall für eine noch nicht absehbare Zeit. Das Messegeschäft lebt vom persönlichen Kontakt zwischen Aussteller und Kunde, von der persönlichen Beratung, dem haptischen und interaktiven Erlebnis und von Emotionen. Somit fehlt unseren Kunden, den Ausstellern, aber auch einer Vielzahl von Partnern, Dienstleistern und Lieferanten das wichtige Messegeschäft im Frühjahr 2020. Unsere Aussteller sind hauptsächlich österreichische KMU-Betriebe, die auf den Messen ihre Geschäfte und Absätze für das kommende Jahr sichern. Wir als Veranstalter von Messen waren die Ersten, die die Auswirkungen der Corona-Krise zu spüren bekamen und werden voraussichtlich die Letzten sein, die ihr Geschäft wieder aufnehmen können.“ bedauert Sabine Tichy-Treimel, Präsidentin des Verbandes MESSEN AUSTRIA die Situation für die gesamte Messe- und Veranstaltungsbranche.

Wie sich die Situation entwickeln wird, ist aus heutiger Sicht nicht einschätzbar. Durch die verordnete Sperre von Veranstaltungen „Social Distancing“ können voraussichtlich bis in den Sommer keine Messen mehr stattfinden, das heißt österreichweit müssen insgesamt 40 Messen sowie über 400 Gastveranstaltungen abgesagt werden. Das bedeutet für die Messewirtschaft ein Umsatzminus aus dem 1. Halbjahr von bis zu 30% pro Standort, das größtenteils in der zweiten Jahreshälfte nicht mehr aufgeholt werden kann. Gesamt erwirtschaften die österreichischen Messen einen Jahresumsatz von rund 150 Mio. Euro. Aber auch sämtliche Zulieferfirmen wie Sicherheitsunternehmen, Messegastronomie, Reinigungsfirmen, Veranstaltungstechniker, Logistiker, oder Messebauer und Agenturen verlieren aufgrund der COVID-19 Auswirkungen ihre Geschäftsgrundlage, dies sind rundum die Messewirtschaft rund 190 Firmen. „Viele unserer Kunden haben den direkten Messeverkauf als ihr Geschäftsmodell, nun entfällt ihnen die komplette wirtschaftliche Grundlage, hier sprechen wir von über 7000 Firmen, die in dieser Zeit bei unterschiedlichen Messen in ihrer Region ausgestellt hätten.“ betont Tichy-Treimel die Wichtigkeit von Messen für die Österreichische und die jeweils regionale Wirtschaft. Insgesamt sind rund 20.000 MitarbeiterInnen entweder direkt oder im Umfeld der Messewirtschaft beschäftigt.

Helmut Slezak, Geschäftsführer der Messe Ried ergänzt: „Wir waren in Ried bis 10. März extrem gut mit unseren Frühjahrsmessen und Gastveranstaltungen unterwegs. Das Programm der Sport & Fun, sowie das Angebot des Messetrios, hätten wieder tausende Besucher begeistert und für unsere Aussteller gute Umsätze gebracht. Jetzt haben wir durch den Virus auf Monate hinaus einen Totalausfall zu verzeichnen. Wir hoffen, dass wir im Herbst noch eine gewisse Schadensbegrenzung erreichen können.
Die nächsten Wochen und Monate werden im Kontext COVID-19 und dessen Auswirkungen noch viel Kraft und Zusammenhalt fordern, und das sowohl von der Gesellschaft als Ganzes aber auch insbesondere von der Wirtschaft. Messen und Gastveranstaltungen wurden teilweise in den Herbst verschoben, soweit die Terminkalender freie Kapazitäten hatten, aber auch für die 2. Jahreshälfte besteht noch große Unsicherheit. Für diese Branche ist jedoch eine „Planung auf Sicht“ schwierig, da viele Komponenten für eine erfolgreiche Durchführung einer Messe mitberücksichtigt werden müssen.

Wenn alle Maßnahmen seitens der Bundesregierung und den Experten befolgt werden, hofft die Branche natürlich, sobald als möglich wieder Messen und Großveranstaltungen stattfinden zu lassen. Für die Zeit danach werden Messen und Veranstaltungen für das soziale und wirtschaftliche Leben eine wichtige Rolle übernehmen, Menschen wollen sich wieder persönlich treffen, Geschäfte müssen gemacht werden und Wissen muss ausgetauscht werden - bis es wieder soweit sein kann, wird es noch länger dauern!

So freuen sich die Mitgliedsunternehmen der MESSEN AUSTRIA mit all deren Ausstellern, Partnerfirmen und Besuchern, bald wieder gesund, Leben und Normalität in die Messehallen und Veranstaltungsgelände zu bringen.

Foto: © Messen Austria



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